Live Shopping Days 2011: Technologien als Innovationstreiber

Wie schon in den Jahren zuvor fanden die Live Shopping Days auch 2011 wieder in Berlin statt. Nach Internationalen Perspektivenneuen Konzepten und Social/Viral, ging es am Nachmittag des zweiten Tages zunächst um die Technologie hinter dem Kommerz.

Roland Fesenmayr (links) von Oxid auf den LSD2011
Roland Fesenmayr (links) von Oxid auf den LSD2011

Roland Fesenmayr von Oxid eSalesThomas Fleck von Netresearch und Rico NeitzelMagento Community, hielten Plädoyers für die Shopping-Plattformen Oxid und Magento. Michel Goossens von Magento, der für das Panel ebenfalls angekündigt war, konnte leider nicht teilnehmen. Einhellige Meinung der Diskussionsrunde war: Das Shopsystem muss sich dem Geschäftsmodell anpassen und nicht umgekehrt. Rico Neitzel sieht Magento dabei als Framework bzw. als „Betriebssystem“ für den E-Commerce. Die Entscheidung für die Magento Enterprice oder Community Edition sei dabei eine Frage von Preis-Leistung.

Die Entwicklung eines Shops auf Community Basis ist dabei zwar kostengünstiger, letztenendes lohnt sich aber hinsichtlich der Updatefähigkeit und Skalierbarkeit oft eine Enterprise Lizenz. Auch das Content Management, das in der Community Edition noch Schwächen aufweist, ist in der Enterprise Version bereits ausgereifter. Wem das immer noch nicht reicht oder wer deswegen nicht auf die Enterprise-Version wechseln möchte, der kann auf Plugins für Typo3 oder WordPress zurückgreifen.

Im Rahmen der Start-Up-Expo war mit Christian Grötsch auch die Magento Agentur dotsource vertreten, welche die Liveshopping-Plattform Preisbock betreibt und vor einiger Zeit von WordPress zu Magento migriert hat. Auch  der Groupshopping-Riese DailyDeal läuft mit seinen Tagesdeals auf Magento. Auf eine Oxid-Lösung setzen hingegen namhafte Shops wie Blume2000 oder Neckermann Schweiz. E-Commerce Experte und LSD-Gastgeber Jochen Krisch schwört in seinem Blog Exciting Commerce oft auf Magento als Innovationstreiber im Aktionsshopping-Sektor.

Daniel Smeds von Optile im Gespräch mit Jochen Krisch (v.l.)
Daniel Smeds von Optile im Gespräch mit Jochen Krisch (v.l.)

Abschließend wurde auch auf die Technologie-Kongresse Oxid Commons am 05. Mai 2011 in in Freiburg im Breisgau und auf die Meet Magento am 16./17. Mai 2011 in Leipzig als Vertiefungsveranstaltungen hingewiesen. Mehr noch als im Vorjahr gelang es Jochen Krisch auf den LSD2011, das Thema Technologie und Shop-Plattform mit einzubinden. Bereits am Vortag war mit Supreme New Media ein Anbieter für einfach aufzusetzende Shopping-Lösungen auf WordPress-Basis („In 20 Minuten zum eigenen Online Shop“) vertreten, um seine neue B2B-Verkaufsplattform vorzustellen.

Weiter ging es mit Daniel Smeds von Optile. Der Service hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Merchant dabei zu helfen, in der Payment-Value-Chain Ordnung in die verschiedenen Zahlungsarten und Payment Provider zu bringen. Als größte Erfolgsfaktoren bei der Skalierung eines Geschäftsmodels nannte Smeds aus seiner Sicht die Optimierung von Conversions, das Risk Management (Vermeidung von Betrug), Kostenoptimierung und die Time to Market, welche insbesondere beim internationalen Rollout und der Anpassung an regionale Zahlungssysteme immer wieder zu Problemen führen kann.

Für einen großartigen Abschluss des zweitägigen Live Shopping Events sorgte Marcel Weiß von Neunetz mit einem Vortrag über Social Patterns im E-commerce. Als Elemente des Social Web Schemas betrachtete und analysierte er Elemente wie das Follower-Prinzip, den Stream / Newsfeed, die Ein-Klick-Geste und die Share-Funktion mit anderen Webservices. Als Ursprung oder aber rudimentärste Ausprägung des User Streams identifizierte er den Posteingang von E-Mail-Providern. Besonders interessant war auch die Gegenüberstellung des Streams von Facebook und Twitter. Ein anderes gerne zitiertes Beispiel  neben den „üblichen Verdächtigen“ war auch das Frage- und Antwort-Portal Quora.

Marcel Weiss von Neunetz auf den Live Shopping Days 2011
Marcel Weiss von Neunetz auf den Live Shopping Days 2011