Carsten Maschmeyer sagt vor Untersuchungsausschuss aus

In einem Ermittlungsverfahren des Untersuchungsausschusses Cum-Ex des Deutschen Bundestages soll der Milliardär und TV-Investor Carsten Maschmeyer, bekannt als Juror in „Die Höhle der Löwen“ auf VOX, als Ehemann von Veronica Ferres und verschrien als „Drückerkönig des AWD“, aussagen. Der Untersuchungsauschuss beschäftigt sich mit dem Handel von Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividende. Um mehr als zehn Milliarden Euro soll der deutsche Staat durch Banken und Kapitalanlagefonds geprellt worden sein, die ich vom Finanzamt eine einmalig gezahlte Kapitalertragssteuer doppelt erstatten ließen. Maschmeyer sagt als Finanzexperte und Zeuge aus und soll dem Untersuchungsauschuss helfen, die Hintergründe solcher Geschäfte besser zu verstehen.

In seinem Buch „Die Millionärsformel“ gibt Carsten Maschmeyer Tipps, wie man reich werden kann. Ihm selbst ist das nicht ganz unumstritten gelungen. Seine ehemalige Firma AWD (Allgemeiner Wirtschaftsdienst) hatte nach Auffassung einiger Kunden, Verbraucherschützer und Medien fehlerhafte Finanztipps erteilt, wodurch womöglich Kunden ihr eingesetztes Kapital verloren. Auch seine Verstrickung in die Politik zu Gerhard Schröder und Christian Wulff war immer wieder ein Thema in der Presse. Das war aber vor rund 10 Jahren. Heute sehen immer noch viele Carsten Maschmeyer kritisch, aber einige betrachten ihn auch als geläutert, sofern er sich das Vorgeworfene denn wirklich zu Schulden kommen ließ. Strafanzeigen gab es einige, ein Urteil nie.

Maschmeyer unterstützt Steuerfahndung

Carsten Maschmeyer sitzt seit 2016 als Juror im Investoren-Panel bei der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen„. Von dubiosen Finanzgeschäften hält er sich nach eigenen Angaben fern. Tatsächlich hat er schon einiges zu deren Aufklärung beigetragen. Auch Maschmeyer und seine Frau Veronica Ferres hatten nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung in einen solchen Kapitalfond investiert. Dies war auf Anraten und Vermittlung seiner ehemaligen Hausbank Sarasin aus der Schweiz bzw. seines engen Freundes Eric Sarasin geschehen. „Von 45 bis 55 Millionen Euro, die Maschmeyer zusammen mit Partnern investierte, gingen 11,5 Millionen Euro verloren,“ berichtet die SZ weiter.

Maschmeyer schaltete umgehend seinen Anwalt ein, nachdem er herausgefunden hatte, auf welche Art dort Geld vermehrt wurde, und erstattete bei der Staatsanwaltschaft Köln Anzeige wegen Betrugsverdachts in besonders schwerem Fall. „Schwarze Papiere“, welche die Erschleichung von Steuererstattungen belegen, solle es demnach auch geben. Hätte er zuvor davon gewusst, wird Maschmeyer zitiert, hätte er sich nicht an dem Fond beteiligt. Sarasin weist diese Vorwürfe entschieden zurück und stellte auch die Unbedarftheit Maschmeyers mit Blick auf die Cum-Ex-Deals in Frage. Diese seien weiterhin nach Ansicht führender Juristen auch alle legal gewesen.

Carsten Maschmeyer legte also einen Grundstein, damit die Steuerfahndung gegen Steuertricksereien vorgehen konnte. Der Untersuchungsausschuss des Bundestages erhofft sich nun von dem Milliardär weitere Angaben zu kriminellen Banken und Fonds. Maschmeyer soll als Zeuge aussagen. Die rechtliche Bindung der Einladung ist zwar noch nicht ganz geklärt, Medienfachleute gehen aber von einem Erscheinen des „Löwen“ aus.


Bildquelle: Eigene Fotomontage | Bild Carsten Maschmeyer: VOX / Benno Kraehahn